Sie servierte ihrem Meister einen Teller, der seine Lieblingsspeise enthielt, sank dann neben dem großen Mann auf ihre Knie, Kopf gesenkt, erwartete weitere Instruktionen. Nichts kam.
Nach mehreren Minuten hob sie leicht ihren Kopf und spähte unter ihren Augenwimpern hervor zu ihrem Meister. Was sie sah, ließ ihr Herz sinken. Er starrte ins Leere, sein Abendessen völlig unberührt. Ihres Meisters Gesicht war grau und abgezehrt, dunkle Schatten lagen unter seinen Augen.
„Meister“, sagte sie leise.
„Mmm?“
Er riss seinen Blick mit einigen Schwierigkeiten von einem Punkt an der gegenüberliegenden Wand los und sah zu seiner Sklavin.
„Oh. Ja. Ich ... weißt du, ich bin nicht sehr hungrig, Kajira. Wieso isst du das nicht. Ich habe einige Arbeiten zu erledigen.“
Er stand auf und ging ohne einen weiteren Blick zu seiner Sklavin in sein Büro.
Sie kam seufzend auf ihre Füße und setzte sich auf den Stuhl, den ihr Meister freigemacht hatte. Mit einem uninteressierten Blick, der genauso abwesend war wie der ihres Meisters vor ein paar Minuten, schob sie seine Gabel in das Essen. Sie wusste, was das Problem war – sie hatte bloß keine Ahnung, was sie dagegen tun konnte.
Vor drei Wochen war er zu einer einer wichtigen Konferenz in die Chefetage gerufen worden. Was genau passierte, weiß niemand, aber es scheint ihn sehr zu beschäftigen. Noch dazu hatte der Deputy Director geschickt seinen Assistant Director zum Sündenbock gemacht. Und er – sehr zu ihrer Frust – schien das als nichts weniger als seine Schuld zu akzeptieren.
Sie fragte sich, ob es etwas gab, das sie tun konnte, um ihren Meister aus dessen Schuldgefühlen zu schütteln. Sie wusste, er schlief nicht gut, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ihr Meister in den Nachwirkungen der Krise Tag und Nacht gearbeitet hatte und jenseits seines Durchhaltevermögens erschöpft war. Obwohl das Durcheinander um die Krise allmählich nachließ und ihr Berufsleben zum Normalablauf zurückkehrte, konnte er es eindeutig nicht loslassen. Ihre üblichen Meister/Sklavin-Routinen kamen zu kurz, während er sich in seiner Arbeit vergrub und immer weniger Interesse an seiner Umgebung zeigte – einschließlich seiner Sklavin. Sie war nicht besorgt um sich selbst, obwohl sie bestimmt ihres Meisters amouröse Aufmerksamkeiten vermisste – sie machte sich mehr Sorgen um den Mann selbst. Sie liebte ihn wie wild und aus ganzem Herzen und sie fühlte, sie hatten ein Stadium in ihrer Beziehung erreicht, wo sie miteinander reden konnten, was auch immer sie beschäftigte.
Es war nicht einfach gewesen, diesen Punkt zu erreichen – ihre emotionale Intimität war hart erworben nach schwierigen Lektionen – deshalb war sie noch verzweifelter zu erkennen, dass ihr Meister sie ausschloss – verdammt, er schloss jeden aus. Sie wusste, ihr Meister litt und sie sehnte sich danach, ihn trösten zu dürfen und zu ihm durchzudringen – sie musste bloß einen Weg finden, wie – und das bald. Sie hatte Angst, dass – falls das viel länger weiterging – es damit enden würde, dass er eine weitere harte Sitzung mit der schweren Gummipeitsche brauchte – entweder durch Elaines Hand oder sie. Und sie dachte nicht, sie könnte es ertragen, die harte Auspeitschung zu liefern, die ihr Meister benötigte, um seine Schuldgefühle zu besänftigen – wenigstens nicht dieses Thema betreffend. Auf keinen Fall sollte er alleine die ganze Verantwortung übernehmen, für das, was geschehen war – und sie wollte der drohenden Krise zuvorkommen, bevor sie damit endete, ihrem Meister weiteren Schaden zuzufügen – physisch oder mental. Als seine Sklavin sah sie sich als Wächterin über ihres Meisters Zufriedenheit – und das inkludierte emotionale Zufriedenheit genauso wie physische. Sie hatte nicht vor, ihrem Meister in seiner schweren Stunde im Stich zu lassen. Er war während seiner vielen Krisen für sie da gewesen und sie wollte ihrem Meister zeigen, dass es eine Straße in beide Richtungen war – und dass sie dieser Beziehung genauso viel geben konnte, wie sie erhalten hatte.
Mit einem entschlossenen Nicken stand sie auf und rannte die Treppe hinauf. Sie öffnete die Tür zum Spielzimmer – eigentlich verboten, doch sie wusste, wo er den Ersatzschlüssel aufbewahrte und sie dachte, nun wäre ein guter Zeitpunkt, ihn zu verwenden. Sie öffnete einen der Schränke und durchforschte ihn, bis sie fand, wonach sie suchte: einen wundervollen, goldenen Harnisch und einen passenden Slip in Schwarz mit goldenen Absetzungen an den Seiten. Normalerweise hätte nur ein direkter Befehl ihres Meisters sie bewegt, dieses exotisches Dress anzuziehen, doch das war genau der Punkt – sie stellte sich vor, dass er etwas derart Verführerisches benötigte, um seine derzeitige Stimmung zu durchbrechen und ihn tatsächlich dazu zu bringen, seine Sklavin zur Kenntnis zu nehmen. Und falls er sie bemerkte, bestand auch die Chance, dass er anfangen würde, mit ihr zu reden.
Sie zog das Outfit an und umrahmte mit Kajal ihre Augen. Sie verzog ihr Gesicht, als sie sich im Spiegel betrachtete – offen gesagt dachte sie, sie sah lächerlich aus, wusste jedoch, ihr Meister liebte es, wenn sie so herausgeputzt war.
Seit der Krise hatte er sie nicht angefasst, nicht einmal, um seine üblichen, täglichen Züchtigungen zu verabreichen. Und für einen Mann, der normalerweise so sinnlich war, erschien ihr das völlig falsch. Wenn sie vielleicht ihren Meister zu Sex verleiten konnte, dann wäre sie durch die Intimität, die dem Ereignis folgte, vielleicht in der Lage, mit ihm zu sprechen, warum ihn das so hart traf und wie er es hinter sich lassen und sich weiterbewegen konnte.
Sie stieg die Treppe wieder hinunter und blieb einen Moment vor dem Büro stehen. Sie atmete tief durch, klopfte an die Tür und trat ein ohne zu warten, dass ihr Meister sie hereinbat. Er saß am Schreibtisch, arbeitete jedoch nicht – er starrte bloß ins Leere.
„Meister“, sagte sie leise.
Seine Augen zuckten über sie, registrierten nicht einmal, wie sie gekleidet war.
„Kajira – wolltest du etwas?“ erkundigte er sich höflich.
„Ich habe mich gefragt, wann Sie ins Bett kommen, Meister“, antwortete sie, fühlte sich plötzlich sehr dumm, so dazustehen, gekleidet wie sie war, da er eindeutig weder etwas bemerkte noch es ihn kümmerte.
„Später. Ich ...“ Seine Augen leuchteten plötzlich bei dem Kostüm und er seufzte bedauernd. „Es tut mir leid, Kajira“, murmelte er. „Wieso gehst du nicht zu Bett? Ich brauche hier noch eine ganze Weile.“
Mit diesen Worten senkte er seinen Kopf, nahm seinen Stift auf und begann zu arbeiten – oder gab es vor. Es gab nicht viel, was ihre scharfen Augen übersahen und sie wusste, wann sie mit einer Entschuldigung abgespeist wurde. Er musste nicht arbeiten – er wollte nur allein sein, damit er sich wegen der Ereignisse weiter verprügeln konnte.
„Walter, wir müssen darüber reden“, meinte sie entschlossen, auch nicht zum ersten Mal – sie hatte seit Tagen versucht, seine Problem auf den Grund zu gehen.
„Nicht jetzt, Kajira“, sagte er ihr.
Sie war nicht einmal sicher, ob ihr Meister merkte, dass er seine Sklavin mit ihrem Arbeitsnamen und nicht mit ihrem Sklavinnennamen angesprochen hatte – und das bereitete ihr wirklich Sorgen. Sie konnte sehen, es hatte keinen Sinn, das Thema weiter zu erzwingen, deshalb zog sie sich mit einem hoffnungslosen Seufzen zurück, sich bewusst, dass sie ein echtes Problem in ihren Händen hatte: Wie zum Teufel ging eine Sklavin mit ihrem Herrn um, der nicht ... na ja, sehr herrisch war?
Vielleicht war das der Kern des Problems, dachte sie, während sie ins Spielzimmer zurückging und sich auszog. Er stellte seine Entscheidungsfähigkeit in Frage – die Krise war ein professionelles Desaster für ihn und sein Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten als Boss – oder Autoritätsperson jeglicher Art – hatte eine schwere Delle abbekommen. Kein Wunder, dass er als Ergebnis seine Autorität zu Hause nicht einsetzen wollte.
Sie verbrachte eine ruhelose Nacht, wälzte das Problem. Er kam spät ins Bett – beinahe um 3.00 Uhr. Und als sie sich im Bett umdrehte und ihre Arme um ihres Meister legen wollte, schob er sie sanft aber bestimmt weg.
Als sie am folgenden Morgen erwachte, war sie einer Lösung des Problems nicht näher. Sie führte ihren Weckruf wie üblich durch, aber obwohl er normalerweise auf ihre Dienste reagierte, blieb sein Schwanz zum allerersten Mal bei dieser Gelegenheit stur schlaff. Sie bearbeitete ihn viele lange Minuten mit Zunge und Mund, bis schließlich ihr Meister hinunterfasste und sie wegstieß, etwas murmelte, zu müde zu sein. Sie war bestürzt – sie liebte ihren Meister und wollte ihm auf jede ihm mögliche Art helfen. Sie hatte auf sexuellem Wege versagt, deshalb war es klar, dass sie ihren Sklavenhut zur Seite legen und stattdessen ihren Psychiaterhut aufsetzen musste.
Sie lag nackt auf dem Bett, dachte über das Problem nach, während er aufstand und eine Dusche nahm. Wanda streckte sich, warm und vollkommen im Frieden mit der Welt wie üblich, ihre zarten Pfoten tappten faul nach ihren Fingern. Sie lächelte und schnippte ihr Ohr, sie packte ihre Hand mit ihren Pfoten.
„Autsch! Du hast deine Krallen draußen, Madam!“ beschwerte sie sich.
Sie starrte sie mit dunklen Augen an, eindeutig auf Kampf aus.
„Ah, so funktioniert das, nicht wahr?“ sagte sie, grinste sie an.
Sie bewegte ihre Hand in Kreisen um ihre Ohren und ihr Kopf drehte sich rum und rum, folgte der Richtung ihrer Hand, ihre Augen erregt und voller Ungezogenheit. Immer wieder hüpfte sie hoch und versuchte, ihre Finger zu fangen und jedes Mal bewegte sie sie gerade rechtzeitig außer Reichweite – bis sie zu schnell für sie war und ihre Hand mit ihren Krallen packte, sie an ihr Maul zog und fest zubiss.
„AUA!“ jaulte sie. „Du bist eine böse Katze, Wanda.“
Sie räkelte sich gegen sie, klar entzückt von ihrer Reaktion und versuchte, noch einmal ihre Hand zu schnappen.
„Ah-ah – einmal gebissen, beim zweiten Mal vorsichtig“, erklärte sie ihr. „Wörtlich in diesem Fall!“
Sie kitzelte zärtlich ihren Bauch und sie verwandelte sich in Sekundenbruchteilen von einem unbändigen, sich anpirschenden Tiger in einen Klumpen schnurrenden Lehm.
„Hmmm“, überlegte sie, während sie ihre leicht lädierte Hand untersuchte. Es war kein ernsthafter Biss, doch sie konnte die Eindrücke ihrer Zähne sehen. „Weißt du, ich denke, du hast das genossen“, klagte sie sie an.
Ihre strahlenden Augen machten das ziemlich klar.
„Was mich auf eine Idee bringt ...“, murmelte sie.
Schließlich war ihr Meister nicht automatisch der Top – es gab keine Festlegung, die sagte, sie wäre die Sklavin und er der Meister. Sie nahmen die Rollen an, weil sie sie genossen, weil es ihnen passte und sie anmachte. Und weil sie einander natürlich ergänzten, während sie sich in diesen Rollen befanden. Also war es einleuchtend, dass es ihm gefallen musste, ein Meister zu sein und alles, was damit zusammenhing. Genauso, wie es sie mochte, eine Sklavin zu sein ...
„Ganz einfach“, sagte sie, erhob sich. „Alles, was ich zu tun habe, ist, einen Weg zu finden, ihn zu provozieren, wieder ein Meister zu sein – danach können wir uns um den Rest der Sache kümmern. Kinderspiel.“
Traurig grinste sie ihre Reflexion im Spiegel auf der Kommode an. Sie wusste, dass die ihr bevorstehende Aufgabe alles andere als einfach war.
Ihr erster Versuch, ihn zu provozieren, wieder ein Meister zu sein, bestand darin, sich zu weigern, ihre Nippelringe zu tragen. Das waren die einzigen Ringe, die sie wirklich wagte abzunehmen. Der Ehering bedeutete ihr zu viel – sie würde ihn nicht noch einmal abnehmen, selbst, wenn es um sein Leben ginge. Soweit es sie betraf, hatte lediglich er das Recht, ihn zu entfernen, und sie bezweifelte ernsthaft, dass ihr Meister das jemals tun würde. Das Halsband bedeutete ihr nicht viel weniger – sie konnte den Gedanken nicht ertragen, es abzunehmen – es war das absolute Herz ihrer Identität als Sklavin. Also ... die Nippelringe waren die nächstbesten Dinge. Sie nahm sie rasch ab, legte sie in ihre Unterwäsche-Schublade. Es war seltsam, doch sobald sie sie entfernt hatte, fühlte sie sich sofort nackt und einsam. Sie musste sich ins Gedächtnis rufen, dass sie das für ihren Meister tat, und bekämpfte den Drang, die Ringe wieder anzulegen.
Ein paar Sekunden später kehrte er aus der Dusche zurück und sie stand erwartungsvoll da, fragte sich, wie lange ihr Meister brauchen würde, ihren skandalösen Akt der Rebellion zu bemerken und zuckte innerlich mit dem Wissen zusammen, dass er sowohl verletzt als auch wütend wegen ihres Ungehorsams sein würde – aber wenigstens war das ein Startpunkt für eine Unterhaltung.
Er war abwesend wie immer. Er blockte ihren Versuch, ihn anzuziehen ab, befahl seiner Sklavin stattdessen barsch, sich um ihre eigene Kleidung zu kümmern, wenn sie nicht zu spät in der Arbeit sein wollte. Sie stand einige Minuten nackt herum, hoffte, er würde das Fehlen der Ringe bemerken, doch es war sinnlos. Ihr Meister zog sich einfach an und verließ das Zimmer mit einem hastig gemurmelten Abschied.
Mit einem Seufzen erkannt sie, das rief nach härteren Maßnahmen als diesen einen Akt milder Rebellion – es verlangte eine regelrechte Meuterei.
Sie startete ihre Kampagne an diesem Tag, indem sie vergaß, seine Hemden aus der Reinigung zu holen und keine Lebensmittel einkaufte. Keine Reaktion. Am nächsten Tag beschloss sie, nach der Arbeit im Beautysalon vorbeizuschauen und sich die Nägel machen zu lassen – ohne ihrem Meister Bescheid zu sagen.
Als sie heimkehrte, saß er wie üblich im Büro. Er sah kurz hoch, ein leicht gequälter Ausdruck in seinen Augen, als sie ihren Kopf zur Tür hereinsteckte, um Hey zu sagen. Doch davon abgesehen erfolgte keine weitere Reaktion. Sie seufzte und biss ihre Zähne zusammen – wie viel würde noch nötig sein? Der Meister, den sie kannte und liebte, hätte seine Sklavin schon lange vorher über sein Knie gelegt und ihr gründlich den Arsch versohlt für ihre Unverschämtheit, aber er schien es einfach egal zu sein. Sie zog sich ins Bett zurück, um ihre nächste Strategie zu erträumen, ihren Meister in irgendeine Art von Diskussion zu provozieren.
Während der nächsten paar Tage steigerte sie ihre Kampagne. Wenn er kein Meister war, entschied sie, würde sie keine Sklavin sein – und vielleicht würde irgendwann der große Mann die Tatsache einsehen, dass sie ein Problem hatten, über das gesprochen werden musste.
Mittlerweile gab es keine Lebensmittel im Haus – und auch keine sauberen Hemden für ihren Meister, obwohl sie sich vergewisserte, ihre eigenen Sachen aus der Reinigung zu holen.
Daher war es bloß eine Frage der Zeit, bis er zu seinem Schrank trat und ihn leer fand.
„Kajira – wo sind meine Hemden?“ fragte er knapp.
Sie lächelte freundlich.
„In der Reinigung, denke ich“, meinte sie nebenbei.
Sie zog sich fertig an und gab ihrem Meister ein Küsschen auf die Wange. „Sehe dich später, Walter!“ rief sie, fragte sich, wann der große Mann merken würde, dass sie ihn eher wie einen Geliebten behandelte, als einen Meister.
Als sie später in der Arbeit einen Blick auf ihren Meister warf, trug er ein Hemd, das mindestens zwei Nummern zu klein für ihn war. Er sah ziemlich lächerlich aus; die kurzen Manschetten enthüllten viel zu viel Handgelenk, die angespannten Knöpfe waren beinahe zum Zerbrechen über seine breite Brust gedehnt, und die obersten Knöpfe standen offen, weil der Kragen einfach zu eng für ihn war. Er machte den traurigen aber entschlossenen Versuch, das schlecht sitzende Hemd durch aufgerollte Ärmel und eine grellere als normale Krawatte zu verbergen. Dennoch sah er überhaupt nicht wie sein tadelloses Selbst aus. Der Anblick ihres so ausstaffierten Meisters hätte sie amüsiert, wenn da nicht sein ausgezehrtes Gesicht und der dunkle, gehetzte Ausdruck in seinen Augen gewesen wäre.
Sie entschied, genug war genug – sie würde heute Nacht eine Reaktion erzwingen, egal wie, und schließlich ihren Meister zwingen, den Trost zu akzeptieren, den sie so sehnlich spenden wollte – selbst, wenn es bedeutete, ihr Hintern musste während des Prozesses gründlich gewärmt werden.
Insgeheim liebte sie eine Tracht Prügel, hatte jedoch irgendwie das Gefühl, dass die Prügel, mit denen sie enden würde, um einiges härter ausfallen würden, als sie normalerweise gern erhielt. Nicht, dass es ihr etwas ausmachte – es war alles für einen guten Zweck.
Als sie später am Abend heimkam, schmiss sie mit einem zufriedenen Grinsen betont eine leere Tüte auf den Tisch.
„Ich hoffe, du hast dir was zu essen gemacht, Walter. Ich habe auf dem Heimweg Thai gehabt, deshalb bin ich nicht hungrig“, rief sie ihrem Meister zu, der in der Küche stand.
Sie wanderte herein und gab dem Mann ein liebevolles Küsschen auf die Wange.
„Mach mir eine Tasse Kaffee, sei ein gutes Mädchen“, sagte er, zuckte innerlich wegen seiner Wortwahl zusammen.
Sie tätschelte freundlich seinen Arsch und ging zurück ins Esszimmer, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Jede Sekunde erwartete sie, ihres Meisters unbändiges Brüllen zu hören, oder wenigstens irgendeine Reaktion ... doch die gab es nicht. Sie seufzte und entschied, sie hatte keine Wahl, als einfach weiter zu machen. Sie setzte sich an den Esstisch, schob ihren Stuhl zurück und legte ihre Füße auf die glänzende Oberfläche. Dann schnappte sie die Zeitung ihres Meisters aus seinem Aktenkoffer, verteilte den Politik-Teil überall auf dem Boden und vergrub sich im Tratschteil.
Ein paar Sekunden später erschien er – ohne Kaffee. Er schien das Chaos im Zimmer kaum zu registrieren und wollte hinauf zu ihrem Schlafzimmer gehen.
„Hey – wo ist mein Kaffee?“ forderte sie.
Er blieb stehen und sah zurück.
„Wie bitte?“ Er sah verwirrt aus.
„Ich habe dich gebeten, mir einen Kaffee zu machen. Wenn du schon dabei bist, kannst du auch diese Unordnung beseitigen!“ setzte sie nach, wedelte ihre Hand über den papierbedeckten Boden.
Zum ersten Mal schien er das Chaos wahrzunehmen und er zog seine Augenbrauen zusammen.
„Kajira, reiz mich nicht“, warnte er mit leisem, ersticktem Ton, bevor er die Treppe hinauf verschwand.
Sie beschloss, es war Zeit, genau das zu tun; sie hatte ihren Meister aufgeschreckt – nun war es soweit, ihn in die Ecke zu treiben.
Sie rannte hinter ihm her die Treppe hinauf und fand ihren Meister im Schlafzimmer stehend, sein zu kleines Hemd aufknöpfend als Vorbereitung für eine Dusche oder ein Bad. Ihr Leben in ihre Hand nehmend, beschloss sie, es war Zeit, das eine Wort auszusprechen, von dem sie dachte, es würde eine Reaktion hervorrufen. Sie stolzierte hinter ihren Meister, legte ihre Arme um den großen Mann, stoppte seine Finger an den Knöpfen, lehnte sich vor und sprach ein Wort in das Ohr ihres Meisters, in tiefem, dominantem Ton.
„Wanda.“
Skinner erstarrte.
„Was hast du gesagt?“ knurrte er.
„Du hast mich gehört. Geh auf deine Knie, Junge“, zischte sie. „Ich will deinen Arschmit meinen Fingern ficken. Keine Fragen. Keine Argumente. Tu es einfach.“
Er schüttelte sie ab wie ein zorniger Löwe, der nach einem Jungen schlug. Er drehte sich um und schnappte ihre Schultern mit seinen Händen. Er packte nicht hart genug zu, um weh zu tun, doch es genügte, um sie bewegungslos zu halten.
„Wer ist der Meister und wer ist hier die Sklavin?“ verlangte er wütend zu wissen.
Sie zuckte ihre Schultern, brach nicht mal für eine Sekunde den Augenkontakt.
„Keine Ahnung“, antwortete sie. „Wer ist hier der Meister?“
Sein Ausdruck verfinsterte sich.
„Du brauchst eine Gedächtnisstütze, nicht wahr?“ fragte er.
Sie spürte ihr Herz einen Schlag aussetzen – das war es, was sie sehen wollte. Wenigstens war er aus dieser distanzierten, verlorenen Trance ausgebrochen, in der er sich die letzten paar Wochen befunden hatte, und wurde über etwas wütend.
„Ich denke, das tue ich, ja“, nickte sie.
„Ja – was?“ Er schüttelte sie heftig.
„Ja – nichts“, hob sie neuerlich ihre Schultern. „Wenn Sie wollen, dass ich Sie als Meister anspreche, müssen Sie mich glauben machen, dass mein Meister immer noch da drin ist“, forderte sie ihn heraus.
Er atmete abgehackt ein.
„Ich warte“, zischte sie. „Mein unverschämter Arsch wartet auch.“ Sie wackelte ihren Arsch provokant – ihre Hüften bewegten sich dabei gegen ihres Meisters Körper.
Mit einem tiefen Brüllen packte er ihre Handgelenk, setzte sich auf das Bett und zerrte sie mit einer flüssigen Bewegung über seinen Schoß. Sie gab willig nach, ihr Herz jubelte. Endlich erreichten sie etwas!
Er zerrte ihre Hose und Slip von ihr und legte eine schwere Hand auf ihren Rücken. Sie wand sich, bog ohren Rücken durch, liebte das Gefühl der kühlen Luft, die über hren bald geröteten Arsch strich. Darauf hatte sie lange gewartet – und sie spürte, dass beide, sie und ihr Meister, eine lange, befreiende Tracht Prügel brauchten, um die Ordnung in ihrer Welt wieder aufzubauen und sie einander nahe zu bringen, was Prügel immer schafften. Sie war nicht sicher, wie diese magische Alchemie funktionierte – wenn sie eine gründliche Tracht Prügel durchmachte, wollte sie normalerweise irgendwo anders im Universum sein, doch wenn es vorbei war, standen sich sie und ihr Meister immer näher als je zuvor. Und es war in der Entspannung nach den Prügeln, dass sie oft ihre intimsten Geheimnisse und zärtlichen Worte austauschten.
Sie stählte sich über seine Knie, als der erste schwere Schlag auf ihre Arschbacken landete.
„Au!“
Sie strampelte mit ihren Beinen. Es dauerte immer kurze Zeit, um aufgewärmt zu sein, und die ersten paar Hiebe stachen unerträglich. Seine große Hand würde die Aufgabe auch nicht sanft erledigen – sie lieferte einen Schlag nach dem anderen auf ihren nackten, ungeschützten Hintern, die Hiebe kamen so hart und schnell, dass sie nicht sicher war, ob sie daran dachte zu atmen.
Für einen Moment wurde sie panisch, fragte sich, ob er in seiner Wut zu weit gehen würde – und dann geschah etwas Magisches. Plötzlich waren sie verbunden und ein alter, vertrauter, heißgeliebter Rhythmus sprang ein. Sie bewegte sich im Takt der Schläge, glitt rhythmisch zurück, um jedem Schlag zu begegnen, dann vorwärts unter der Gewalt der Hiebe. Seine Hand auf ihrem Rücken hielt sie an Ort und Stelle, die Bewegung seiner starken Schenkel verankerten sie, hielten sie sicher. Sie konnte seinen Herzschlag durch das dünne Baumwollhemd ihres Meisters fühlen, konnte ihres Meisters solide Wärme durch ihre festen Schenkel ausstrahlen spüren. Hier gehörten sie hin – sie beide, diesen Generationen alten Tanz ausführend, der nicht schöner sein konnte, wenn sie choreographiert worden wäre. Sie hatte ein Ritual und einen eigenen Takt, in den sie sich bald vertieften.
Sein Zorn wurde von dem Ritual und dessen eigenem Rhythmus langsam überlagert und bald völlig weggewischt. Sie fand ihren Weg in eine nur für sie erreichbare Dimension, ungeachtet der Ereignisse, die ihr Verloren sein ausgelöst hatten. Nun flog sie und er war bei ihr, flog neben ihr.
Erschrocken erkannte sie, dass es immer so gewesen war. Normalerweise war sie so von ihrem eigenen Endorphin-Hoch in Anspruch genommen, dass sie nicht bemerkte, dass auch ihr Meister eines erfuhr. Wie Wanda ihre Beiß-Spiele genoss, liebte er es, seiner Sklavin weißen Rumpf zu rösten, liebte die Muster, die seine Hand auf ihr Fleisch hinterließ und die Art, wie sie auf seine Berührung reagierte. Sie fühlte sich mit ihres Meisters Vergnügen auf eine Art verbunden, wie es nie zuvor geschehen war. Ihr Arsch stand in Flammen – es fühlte sich an, als ob er sich erhitzte, und er fachte dieses Feuer immer mehr an, bis sie gleichzeitig singen und schluchzen wollte.
„Meister ... Meister ... Sie sind mein Meister ...“ sie wiederholte die Worte immer und immer wieder, wusste jedoch, dass keiner von ihnen bereit war, schon damit aufzuhören.
Sie jaulte, während er drei Wochen verpasste Prügel nachholte, indem er seine Aufmerksamkeit ihre Schenkel zuwendete. Sie hasste es, wenn er sie hier verprügelte, und liebt es umgekehrt, weil sie es so hasste – und weil ihr Meister wusste, sie hasste es so sehr. Sie liebte es, dass ihr Meister sie etwas durchleiden ließ, das sie nicht mochte, bloß um die Tatsache ihre Herrschaft über seine Sklavin klar zu machen.
Das half ihr, die letzten Schritte in den Sub-Raum zu gehen, und bald flog sie hoch wie ein Drachen, hartnäckig preisgegeben über ihres Meisters Knie, jeden seiner harten Hiebe akzeptierend.
Wiederholt murmelte sie das Mantra Meister, Meister, Meister ..., immer und immer wieder, weil sie es beide hören mussten.
Schließlich wurden die Schläge langsamer und hörten auf, hinterließen eine tobende, stechende Hitze in ihre Kehrseite. Sie lag eine Sekunde da, fand ihre Atmung wieder und glitt dann von seinem Schoß, kniete nieder und wartete auf das, was – wie sie wusste – als nächstes passieren würde, was als nächstes passieren musste.
Seine Augen waren dunkel – er war verloren im Top-Raum, auf die gleiche Art wie sie im Sub-Raum verloren war. Er beugte sich vor, packte ihr Kinn grob mit seiner Hand und sprach das eine Wort aus, von dem beide wussten, er musste es sagen. Das eine Wort, das den Status Quo zwischen ihnen wiederherstellen würde, endgültig und unumstößlich.
„Wanda.“
Augenblicklich kletterte sie in Position über dem Ende des Bettes. Sie schnappte das Holz und spürte einen Moment später den groben Stoff der Wollhose ihres Meisters an ihrem schmerzenden Arsch, als er sich hinter sie stellte. Sie hörte das Geräusch eines Reißverschlusses und wimmerte, als ihr Meister absichtlich schwere Hände auf ihren glühenden, erhitzten Hintern legte. Sie wusste, dass ihr roter Arsch für ihn das Äquivalent eines roten Tuches für einen Stier war.Ihr Meister liebte es genauso, einen gründlich verprügelten Hintern zu befummeln, wie es sie liebte, einen gründlich verprügelten Hintern zu erhalten.
Er packte ihre Hinterbacken und betatschte sie mehrere lange Minuten grob, ließ sie aufschreien und sandte ihre Endorphine wieder einmal in den Himmel.
„Dieser Arsch braucht eine Erinnerung, wer hier das Sagen hat“, knurrte er.
„Ja, Meister!“ stimmte sie freudig zu, sehnte sich danach, ihres Meisters harten Schwanz tief in ihrem Inneren zu spüren.
Sie war genauso angemacht wie er von dem Gedanken ihres Meisters, der sie hart und schnell nahm, während ihr Hintern zwischen ihnen glühte, rot und heiß. Er wand sich gegen das Bett, sein Schwanz steif und hungrig.
„Ein netter, heißer Arsch, genau, wie ich ihn mag“, murmelte er, kniff ihren wunden Hintern, bis sie quietschte. „Bleib in Position, Mädchen. Dein Meister kann tun, was er – verdammt noch mal – mit diesem Arsch tun will“, sagte er in einem tiefen, kehligen, absolut sexuell dominanten Ton. „Na?“ verlangte er. „Kann er?“ sagte er, klatschte ihren Hintern herzhaft mit seiner Hand.
„Ja, Meister! Er gehört Ihnen, Meister!“ keuchte sie, wollte sehnlichst den Druck in ihrem Arsch lindern, wusste jedoch, es war verboten.
Wenn er das Wanda-Kommando verwendete, verlangte er, dass lediglich sein Vergnügen bedacht, nur ihre Bedürfnisse erfüllt wurden – auf diese Art erreichte sie die wunderbare Gelassenheit des Sub-Raumes, was an sich schon eine Belohnung war, sogar ohne Orgasmus.
„Gut. Ich bin froh, dass du das verstehst, Mädchen. Ich werde dich hart ficken, bis du schreist“, versprach er.
Sie dachte nicht, dass im Moment viel nötig war, um sie zum Schreien zu bringen – sie wollte bloß, dass sich ihr Meister beeilte und sie mit diesem herrlichen Schwanz füllte.
Ein paar Sekunden später hatte sie ihren Willen, als ihr Meister ihre Hinterbacken mit groben Händen schnappte und sie auseinander zog. Sie stieß ein Jaulen aus, als er seinen harten Schwanz mit einer geschickten, beinahe brutalen Bewegung tief in ihren Anus rammte. Für einen Moment war sie nicht sicher, ob sie in Position stehen bleiben konnte, während der Schwanz sie komplett füllte, das Tempo und der Nachdruck des Eindringens trieben Tränen in ihre Augen.
„Wer besitzt dich, Mädchen?“ zischte er wild.
„Sie, Meister“, antwortete sie schnell.
Er verlagerte sein Gewicht, blieb jedoch bis zur Wurzel im Körper seiner Sklavin eingebettet. Sie bemühte sich, still zu halten, sich an die enorme Größe des Eindringlings zu gewöhnen, der sie so plötzlich gedehnt hatte, und unter dem Gewicht ihres Meisters stehen zu bleiben, als er sich über ihren Rücken legte, sie runterdrückte, sie an Ort und Stelle festhielt.
„Gut. Nur, um dich zu erinnern. Ich werde einen Moment so stehen bleiben, damit ich das Gefühl deines engen Arsches um meinen Schwanz genießen kann. Oh, du fühlst dich gut an“, schnurrte er, seine großen Hände spielten mit dem Körper seiner Sklavin.
Sie wanderten herum zur Vorderseite ihres Brustkastens und kniffen ihre Brustwarzen, erst nur kneifend, quetschten dann hart.
„Was gehört mir?“ fragte er, seine Atmung kam in hartem, sexy Keuchen.
„Alles von mir!“ antwortete sie mit einer Stimme, die sogar für ihre eigenen Ohren quietschend hoch klang.
„Diese?“ Er quetschte ihre Brustwarzen gnadenlos hart.
Sie wand sich unter ihm, doch das Geweicht ihres Meisters auf ihrem Rücken verhinderte eine Bewegung.
„Ja, Meister! Sie gehören Ihnen. Ich gehöre Ihnen. Jeder Teil von mir!“ keuchte sie, entspannte sich und ergab sich ihres Meisters groben Aufmerksamkeiten.
Sie liebte es, wenn er mit ihr langsam, zärtlich und erotisch Liebe machte, doch da gab es auch einen geheimen Teil von ihr, den es erregte, ihren Meister im vollen Höhlenmensch-Modus zu sehen, sein Vergnügen, rau zu nehmen und sie zu erinnern, dass sie eine Sklavin war und ihm als solche dienen würde, ihren Körper willig und ohne Gedanken an sein Vergnügen aufgab.
„Gut.“
Er nahm seine Hände von ihren Brustwarzen, sehr zu ihrer Erleichterung, und klatschte anerkennend die Seite ihres Arsches.
„Nun halt dich fest, weil ich dich gut und hart reiten werde“, warnte er.
Er hielt Wort und zog sich im nächsten Moment zurück, rammte dann so hart hinein, dass sie sich mit all ihrer Kraft am Bett festkrallen musste, um aufrecht zu bleiben. Sein Takt war beinahe brutal, doch sie fühlte, sie brauchten das jetzt beide – er musste wissen, dass er in seine Sklavin hämmern konnte, so autoritär und dominant sein konnte, wie er wollte, und dass sie nicht zerbrechen würde. Ganz im Gegenteil – dass sie es total und absolut erregend fand.
Sein Takt bewirkte, dass es nicht lange dauern konnte und bald kam er kraftvoll in seiner Sklavin. Beide lagen keuchend da, für lange Zeit, während sie allmählich von ihrer großen Höhe runterkamen, gesunder Menschenverstand langsam zurück gekrochen kam. Dann zog er sich heraus und griff mit absolut zärtlichen Händen nach seiner Sklavin. Er löste sie vom Bettgeländer und nahm sie in seine Arme.
„Bist du okay?“ murmelte er.
„Mir geht es gut, Meister – mehr als gut ... ich fühle mich verdammt wundervoll. Wie ist es mit Ihnen?“
Sie griff aus und liebkoste zärtlich sein Gesicht. Wenigstens hatte die Haut ihres Meisters dieses blasse, hagere Aussehen verloren, obwohl seine Augen immer noch dunkel und verstört waren.
„Ich bin ... nicht sicher.“
Er zeigte ein schwaches Lächeln und setzte sich mit einem erschöpften Seufzen auf das Bett. Sie kniete sich hinter ihn, schlang ihre Arme um seine Brust und hielt ihn lange Zeit fest, presste ihre Wange gegen die ihres Meisters.
„Reden Sie mit mir darüber“, sagte sie leise.
Wieder seufzte ihr Meister, blieb jedoch stumm.
„Walter, es war nicht Ihre Schuld“, meinte sie schließlich, wollte ihrem Meister keine Gelegenheit geben, sich in die Stille zu retten. „Ihnen wurde gesagt, was getan werden musste. Es war nicht Ihre Entscheidung.“
„Sie waren meine Leute. Ich wusste, es war falsch, das zu tun. Ich hätte stärker argumentieren sollen.“
„Sie haben Ihre Meinung drei Stunden lang argumentiert, Walter“, wies sie sanft hin.
„Ich hätte die Anordnung verweigern sollen.“ Er straffte seine Schultern. „Sie waren meine Leute und meine Verantwortung.“
„Sie konnten nicht wissen, dass es so enden würde. Es hätte gut ausgehen können – Sie können nicht alles richtig machen, Walter. Sie müssen bloß den Job erledigen, so gut Sie können“, erklärte sie ihm fest.
Wieder war er stumm, doch seine dunklen, besorgten Augen blieben auf ihre Hände fixiert. Ihr Herz drängte zu ihrem Meister. Sanft zog sie ihn herum, sodass er auf dem Bett lag, legte sich neben ihn und schlang ihre Arme um ihren Meister.
„Sie können nicht zulassen, dass Sie jede Anordnung in Frage stellen. Sie haben über die Jahre zahllose Anordnungen erteilt“, wies sie hin. „Falls Sie gehemmt sind, werden Sie Ihren Job nicht richtig erledigen.“
Seine Augen blitzten hinter seinen Metallrahmen, als er erkannte, worauf sie hinaus wollte.
„Sie kennen immer noch die richtigen Schritte, die Sie tun müssen, Meister“, wisperte sie, liebkoste zärtlich seine Schläfe. „Sie müssen sie mit mir machen. Die Welt braucht Ihr übliches, starkes, unbeirrbares Selbst. Ich brauche Sie so ... und Walter, viel wichtiger, Sie brauchen es auch. Was wir gerade getan haben, muss Ihnen das bewiesen haben. Sie tun Menschen nicht weh, indem Sie Sie selbst sind, gerade eben haben Sie mir nicht weh getan – na ja, nicht auf eine Art, die ich nicht ausgiebig genossen habe!“ grinste sie.
„Dominant zu sein, ist Ihre Natur – in der Arbeit und im Schlafzimmer Befehle zu erteilen – das macht Sie zu Ihnen. Wenn Sie sich weiter so in Frage stellen, zerstören Sie, was für Ihre Persönlichkeit wesentlich ist. Tun Sie das nicht, Walter. Tun Sie’s nicht. Akzeptieren Sie, dass manchmal schlimme Dinge geschehen. Und das ist nicht immer Ihre Schuld, weil Sie nicht gut genug oder hellseherisch genug sind, um das Ergebnis vorherzusehen.“
Sie grinste und kniff liebevoll sein Ohr, wurde belohnt, als er endlich ein schwaches Lächeln zeigte.
„Du hast mich psychoanalysiert, Sklavin“, kommentierte er. „Du hast in den vergangenen Tagen absichtlich versucht, mir eine Reaktion zu entlocken.“
Sie grinste. „Es war nötig, Meister.“
„Was wir gerade taten ...“ er blickte sich nachdenklich im Schlafzimmer um.
„War fantastisch“, endete sie für ihn.
Er schüttelte seinen Kopf, immer noch verblüfft.
„Es fühlte sich an, als ob alles, was ich gab, jetzt zweifach von dir zurückkam und mich weitergehen ließ, bis ich sicher war zu verbrennen“, murmelte er. „Ich denke nicht, dass ich je zuvor ein derartiges Hoch im Top-Raum erreichte. Es war fantastisch. Ich hatte immer Angst, dass – falls ich mich wirklich gehen lasse und so hoch fliege – ich damit enden könnte, dir Schaden zuzufügen“, gestand er.
„Das könnten Sie nicht“, widersprach sie ihm entschieden. „Ihr Urteilsvermögen und Ihre Instinkte sind zu gut dafür – genauso Ihre Fähigkeit zu kommandieren und die Kontrolle zu behalten. Das selbe gilt für die Arbeit – Sie machen einen guten Job, Walter. Hören Sie auf, sich in Frage zu stellen.“
Lange Zeit dachte er darüber nach, nickte dann. Er lehnte sich vor und legte einen langen, liebevollen Kuss auf ihre Lippen.
„Du bist die beste Sklavin, die ein Meister haben kann, Kajira“, flüsterte er.
Sie fühlte sich, als ob ihr ganzer Körper bei diesen Worten vor Stolz glühen würde. „Und Sie sind der beste Meister“, gab sie zurück.
„Kajira ...“ Seine Stimme nahm einen etwas gefährlichen Ton an, und er streichelte sanft ihre Brustwarzen. „Die fehlenden Ringe – denk nicht, dass ich es nicht bemerkt habe. Sorg dafür, dass diese Situation schnell bereinigt ist, Sklavin, oder ich kann dir versprechen, dass dein Arsch sehr bald wieder brennt.“
„Ja, Meister. Nein, Meister“, grinste sie entzückt. „Es ist schön, Sie wieder zu haben, Meister“, fügte sie leise hinzu.
„Es ist schön, wieder hier zu sein, Sklavin“, grinste er zurück.
Und dann, als ob er den Punkt betonen wollte, drehte er sie auf den Bauch und verpasste dem Hintern seiner Sklavin einen festen, stechenden Schlag.
„AU! Wofür war das denn?“ beschwerte sie sich.
„Das ist dafür, dass du vergessen hast, die verdammte Wäsche aus der Reinigung zu holen, sodass ich den ganzen Tag dieses lächerlich enge Hemd tragen musste“, knurrte er.
„Oh, Gott. Sie haben furchtbar ausgesehen, eingeschnürt!“ lachte sie.
Das Lachen blubberte in ihr hoch und kam gurgelnd an die Oberfläche, wo es in einem unkontrollierbaren Kicheranfall explodierte. Er schloss sich an und sie lachten, einander hilflos in den Armen liegend. Sie lachten, bis es weh tat, die Anspannung der vergangenen Wochen löste sich als Ergebnis dessen, was gerade zwischen ihnen vorgefallen war, auf.
„Katharsis“, murmelte sie schwach, nachdem sie aufgehört hatten. „Es ist seltsam – ich wusste, Prügel können erlösend für mich sein, als der Verprügelte, aber ich dachte nie, wie sehr es ein Ventil für die Person sein kann, die die Prügel austeilt, bis heute.“
Er nahm sie in seine Arme und drückte sie an sich.
„Es war sehr entspannend“, flüsterte er. „Und es war genau, was ich brauchte. Ich danke dir, Kajira.“
„Gern geschehen, Meister“, lächelte sie und kuschelte sich eng an die Brust des großen Mannes, überglücklich, ihren Meister zurück zu haben.